Das sind die Micro Trends im Oktober 2019

Sichern Sie sich mit uns Vorsprungswissen, und erfahren Sie mehr über aktuelle Entwicklungen und Innovationen!

1. SENSOREN FÜR EINE EMISSIONSBEZOGENE CITYMAUT

Forscher der TU Graz arbeiten im Zuge des europäischen Forschungsprojekts CARES an Sensoren, mit denen im fließenden Verkehr die Abgaswerte jedes Autos festgestellt werden soll. Sie werden bereits für Gasmessungen eingesetzt und enthalten winzige Stimmgabeln, die durch Laserimpulse in Schwingung versetzt werden. Die Partikel an der Stimmgabel geraten dadurch in Bewegung und erzeugen akustische Signale. Dabei gilt: Je mehr Partikel, desto lauter reagiert die Stimmgabel. Kombiniert mit Kameras, die Kfz Kennzeichen erkennen, könnten die Sensoren somit eine emissionsbezogene Citymaut ermöglichen.

2. PERSONALISIERTE WERBUNG IN SPIELFILMEN

Das US amerikanische Start up Ryff hat eine Technologie entwickelt, mit der Werbeeinblendungen in Spielfilmen oder Serien personalisiert werden können. Productplacement ist in der Filmbranche Alltag. Mit dem fotorealistischen CGI Produkt von Ryff können künftig Produkte direkt für eine bestimmte Zielgruppe eingespielt werden, beispielsweise auf lokaler Ebene. Dazu werden mithilfe von Raytracing Software, die Licht und Schatten in jeder Szene berechnet, Gegenstände identifiziert und digital Objekte in den Film eingefügt. Auch in Computerspielen lässt sich so Productplacement zielgruppengenau einsetzen.

3. BIENEN ALS VERTEILER NATÜRLICHER PESTIZIDE

Das kanadische Unternehmen Bee Vectoring Technologies hat die staatliche Zulassung für ein biologisches Fungizid erhalten, das Bienen direkt vom Bienenstock zum Feld transportieren. Das Mittel "Vectorite" ist ein Pulver, das auf einem unschädlichen Pilz basiert. Es kommt in eine Schale am Ausgang des Stocks und bleibt an den Beinen von Honigbienen oder Hummeln hängen, die es zu den Blüten transportieren. So kann Schimmel an den späteren Früchten vorgebeugt werden, insbesondere bei Raps, Tomaten, Äpfeln, Erd und Heidelbeeren. Auch für Sonnenblumen und Mandelzüchter ist die Lösung interessant.

4. GERÄT VERHINDERT OUT OF STOCK SITUATIONEN

Das Unternehmen Xnor.ai hat ein Gerät entwickelt, das die Regale im stationären Handel direkt überwacht und mit Hilfe von künstlicher Intelligenz die Warenverfügbarkeit sicherstellt. Um Out of Stock Situationen (OoS) zu vermeiden, nutzt Xnor einen eigens entwickelten Sensor, der direkt am Regal im Markt angebracht wird. Der Vorteil des Sensors liegt darin, dass die Analysen direkt auf der Platine des Sensors stattfinden. Im Falle einer drohenden Out of Stock Situation wird der cloudbasierte Service des Unternehmens informiert, der wiederum mit verschiedenen Aktionen reagieren kann.

5. SÜDKOREA FÜHRT KRYPTOWÄHRUNG EIN

Südkorea bereitet sich auf die Einführung seiner digitalen Kryptowährung namens "S Coin" vor. 14 öffentliche Dienste in Seoul werden zu den ersten Programmen und Organisationen gehören, die die neue Währung einsetzen. Dazu gehören unter anderem die öffentliche Dokumentenverwaltung oder die Fahrzeugregistrierung. Einwohner der südkoreanischen Hauptstadt erhalten "S Coins", wenn sie bestimmte öffentliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen oder entsprechende staatsbürgerliche Pflichten erfüllen. Das Ziel besteht darin, die Zusammenarbeit zwischen Bürgern und Staat zu erleichtern und darüber hinaus Informationen zu sammeln.

6. MASCHINE STELLT SAFT UND BIOPLASTIK HER

Das italienische Design und Innovationsbüro Carlo Ratti Associati hat mit dem Energieunternehmen Eni eine Saftpresse entwickelt, die ihre eigenen Becher herstellt. Der Prototyp mit dem Namen "Feel the Peel" ist etwa drei Meter hoch und verwertet sowohl das Fruchtfleisch als auch die Schale der Früchte. Die Schalen werden getrocknet, zermahlen und mit Polymilchsäure (PLA) gemischt. So entsteht ein Biokunststoff, der von einem in die Maschine integrierten 3D Drucker zu Bechern verarbeitet wird. Diese Becher enthalten den frisch gepressten Saft und können anschließend recycelt werden.

7. AR TOOLS BEI OLYMPIA BERICHTERSTATTUNG

Der Chiphersteller Intel hat vor den Olympischen Spielen in Tokio 2020 die Technik "3D Athlete Tracking" (3DAT) vorgestellt, die per KI und AR den Sendern eine neue Möglichkeit bietet, die Leistung von Athleten visuell darzustellen. Mit Overlays werden Namen und Geschwindigkeit der Olympioniken in Leichtathletik Wettkämpfen angezeigt. Zusätzlich kann die Geschwindigkeit der Läufer während eines Rennens mit einem farbigen Balken nachgebildet werden, der auf den Bahnen erscheint. Die Technik bedient sich künstlicher Intelligenz und Bilderkennung, um AR Elemente nahezu in Echtzeit einzublenden.

8. NFC LABELS FÜR MERINO KLEIDUNG

Bluey Merino, der australische Anbieter von Outdoor Kleidung aus Merinowolle, hat mit der University of Wollongong zusammen NFC Anhänger entwickelt, mit deren Hilfe sich Kunden über die Herkunft der Wolle informieren können. Nutzer, die ihr Smartphone an die NFC Tags halten, erfahren zum einen, dass die Wolle höchsten Qualitätsansprüchen genügt. Ferner können sich davon überzeugen, dass sie aus ethischer Produktion stammt und unter Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien produziert wurde. Laut Bluey Merino soll damit der Qualitätsunterschied zu vielen anderen Anbietern hervorgehoben werden.

9. PRINTWERBUNG PASST SICH DEM LESER AN

Die Digitalagentur Isobar hat mit der ältesten Tageszeitung São Paulos "Estadão" kooperiert und ein Format für personalisierte Printwerbung entwickelt. Sie besteht aus einem QR Code, der per Smartphone eingescannt wird und je nach Tageszeit und Standort des Nutzers Werbung anzeigt. Nach einer Testphase wurden die Anzeigen in der Zeitung "Estadão Expresso" für McDonald's, Burger King und Subway geschaltet. Scannten Zeitungsleser die QR Codes dazu ein, bekamen sie von den Schnellrestaurants je nach Profil, Tageszeit und Standort relevante Angebote zugespielt.

10. NEURONALES NETZ KREIERT SPIEL IN ECHTZEIT

Ein Student der Northwestern University hat ein Computerspiel entwickelt, das sich selbst in Echtzeit erstellt, während ein Nutzer es spielt. Das textbasierte Adventure Spiel "GPT Adventure" wird von einem neuronalen Netzwerk kreiert. Die künstliche Intelligenz wurde anhand von Transkriptionen existierender Text Adventure Spiele trainiert. Das Spiel basiert auf dem Fake News Algorithmus, den das OpenAI Projekt veröffentlicht hat. Es gibt Situationen vor, die der Spieler per Textbefehl bewältigen muss. Dabei entwickelt es stets neue Varianten. Dem Erfinder zufolge hat es daher auch kein Ende.

11. CHATBOT ALS PERSÖNLICHER REISEASSISTENT

Das kanadische Start up Eddy Travels hat den gleichnamigen Chatbot gelauncht, der Reiseplanungen verbessern soll. Eddy Travels ist ein AI fähiger persönlicher Reiseassistent, der in Chat Anwendungen wie WhatsApp, Facebook Messenger, Viber, Slack und Telegram verwendet wird. Basierend auf den Chat Gesprächen des Benutzers verwendet der Chatbot ein Sprachverarbeitungssystem, das simultan maßgeschneiderte Reiseempfehlungen ausgibt. Alternativ kann man jedoch auch den Chatbot nach gezielten Reisethemen fragen, worauf mit konkreten Empfehlungen geantwortet wird.

12. KONTAKTLOSE BEZAHLUNG PER HAND ID

Der Internetkonzern Amazon testet in seinem New Yorker Büro ein biometrisches Zahlungssystem namens "Orville", das den Nutzer über seine Hand identifiziert. Angestellte können auf diese Weise an Automaten Snacks oder Getränke bezahlen. Dabei kommen Sensoren zum Einsatz die, anders als bei Fingerabdruckscannern, das Auflegen der Hand auf eine Scan Oberfläche obsolet machen. Stattdessen verwendet "Orville" unter anderem Bilderkennungstechnologie, um die Form und Größe der Hand zu erkennen und sie einer Person zuzuordnen. Das System soll bei Amazons Lebensmittelkette Whole Foods eingeführt werden.

13. WASSER UND MINERALIEN IM BODEN TRACKEN

Das kalifornische Unternehmen ConserWater stellt Landwirten KI Tools bereit, damit sie Pflanzen mit weniger Ressourcenverschwendung, kostengünstig anbauen. ConserWater verwendet unter anderem Satelliten und Wetterdaten, um alle zehn Meter die Beschaffenheit des Bodens zu bestimmen, ohne dass dafür Sensoren erforderlich sind. Seit kurzem sind auch KI basierte Features verfügbar, die Bodenfeuchte, Stickstoff und Phosphorwerte melden. Die Tools "NitrumFocus" und "PhosphoFocus" stellen diese Informationen wöchentlich zur Verfügung. Dies kann es Landwirten ermöglichen, ihre Erträge zu steigern und gleichzeitig Kosten zu sparen.

14. MEDIKAMENTENENTWICKLUNG AUF BASIS VON KI

Einem Team des chinesischen AI Pharma Start ups Insilico Medicine ist es in Zusammenarbeit mit Forschern der University of Toronto gelungen, mit Hilfe der Kombination von Genomik, Big Data Analyse, Deep Learning und Algorithmen auf Basis künstlicher Intelligenz in nur 46 Tagen einen neuartigen Medikamentenkandidaten zu entwerfen, zu synthetisieren und zu validieren. Eine erhebliche Zeiteinsparung, verglichen mit den üblichen 2 bis 3 Jahren des von den meisten Pharmaunternehmen verwendeten Standard H2L Ansatzes, auch Hit to Lead genannt. Entwickelt wurde dabei ein Medikament, das gegen Fibrose helfen soll.

15. INTELLIGENTER BLINDENSTOCK

WeWalk hat einen intelligenten Blindenstock entwickelt, der mit dem Smartphone gekoppelt werden kann, sodass Nutzer unterwegs einen Sprachassistenten und Google Maps nutzen können. Das Gerät ist mit eingebauten Lautsprechern und Sensoren ausgestattet, die Vibrationen abgeben, um Nutzer vor Hindernissen zu warnen. Über die Lautsprecher können Nutzer Informationen zu Geschäften und anderen Details in der näheren Umgebung angesagt bekommen. Die Technologie des WeWalk Blindenstocks basiert auf einer offenen Plattform, sodass Drittanbieter ihre smartphonebasierten Funktionen hinzufügen können.

Quelle: TRENDONE GmbH, www.trendexplorer.com, Executive Trend Summary Oktober 2019